WIK kritisiert Standort der neuen Kindertagesstätte

Pressemitteilung, 05. April 2013

Nur wenige Tage vor Verabschiedung des Haushaltes 2013 der Stadt Kelsterbach brachte Kämmerer Kurt Linnert die Planung für den Neubau einer Kindertagesstätte ein. Die Dringlichkeit des Vorhabens überrascht, war doch bis vor Kurzem gesagt worden, der Bedarf an Betreuungsplätzen sei gedeckt und auch der Rechtsanspruch auf Krippenplätze ab August 2013 und die Neubaugebiete im Länger Weg und auf dem Enka-Gelände würden keine Auswirkungen haben.

Die Wählerinitiative Kelsterbach sieht nun die Gefahr, dass der Neubau übers Knie gebrochen wird und durch die Eile der Planung wichtige Fragen nicht mehr geklärt werden können. „Die Stadt investiert einen Millionenbetrag und bindet sich mit der Entscheidung auf viele Jahre. Im Sinne der Kinder muss das Vorhaben sorgfältig durchdacht und bestmöglich umgesetzt werden.“, so Bruno Zecha, Fraktionsvorsitzender der WIK.

Insbesondere die Favorisierung des Standortes im Wohngebiet Hasenpfad sieht die Wählerinitiative kritisch. Der Stadtteil ist hoch belastet mit Lärm, die Luftqualität durch die Nähe zur Landebahn Nordwest (Kerosingerüche, Feinstaub, Schadstoffe durch Reifenabrieb) zumindest fragwürdig. Die räumliche Nähe zu anderen Wohngebieten ist nicht gegeben – die Kinder müssten wohl alle mit dem Auto in die Kita gebracht werden.

Im Kelsterbacher Politikbetrieb war zuletzt von einem Standort auf dem ehemaligen Enka-Gelände die Rede gewesen, wo denkmalgeschütze Gebäude auf eine neue Nutzung warten. Das Neubaugebiet Länger Weg wäre eine weitere Alternative. Bruno Zecha: „Wir erwarten von der Stadt einen detaillierten Nachweis, welches der geeignetste Standort für die neue Kita ist. Nur dort sollte auch gebaut werden.“

Auch die Vorfestlegung auf einen bestimmten Träger stellt die WIK infrage. Wäre es nicht an der Zeit für einen nichtkonfessionellen Kindergarten? Was meinen Kelsterbacher Eltern dazu? Die Stadt sollte es sich zumindest nicht nehmen lassen, verschiedene Möglichkeiten der Trägerschaft zu prüfen.

Nicht zuletzt ist die Frage der zeitlichen Planung aufgeworfen. Wie ist der Bedarf an Kita- und Krippenplätzen konkret einzuschätzen? Welche Folgen hätte eine verspätete Fertigstellung? Sind Zwischenlösungen denkbar?

In einer Anfrage an den Magistrat möchte die Wählerinitiative diese wichtigen Fragestellungen in die politischen Gremien und in die öffentliche Debatte einbringen. Die WIK bittet außerdem Bürgerinnen und Bürger, Eltern und Betroffene um ihre Sicht zum geplanten Kindergarten. Schreiben Sie an info@wik-kelsterbach.de