EDEKA-Neubau: Chancen verpasst

Die WIK begrüßt ausdrücklich die Stärkung der Nahversorgung durch den Neubau des in die Jahre gekommen Edeka-Markts. Leider wurde bei der Planung einiges versäumt, das bei anderen Märkten und an anderen Standorten schon üblich ist. Uns ist klar, dass die von uns auch in den Ausschüssen bereits angeregten Maßnahmen die Komplexität der Planung erhöht hätten. Allerdings sind wir der Ansicht, dass der Mehraufwand gerechtfertigt gewesen wäre.

In Kelsterbach ist Wohnraum knapp und teuer. In unmittelbarer Nähe des Edeka-Standorts wurde gerade erst eine Grünanlage geopfert, um Platz für sozialen Wohnungsbau zu schaffen. Auch für die Erweiterung des Edekas muss Grün weichen. Die im Ausgleich geplanten 17 Bäume werden Jahrzehnte brauchen, bis sie einen würdigen Ersatz darstellen können. Der Abriss und Neubau wäre die Gelegenheit gewesen, Wohnraum zu schaffen, indem die Ladenfläche mit Wohnungen überbaut wird. Es wäre auch die Gelegenheit gewesen, einen Großteil der Parkplätze unter die Erde zu verlagern. Dies wäre weder für Edeka noch für Kelsterbach etwas Neues. Wir müssen nur in die Stadtmitte schauen um zu sehen, dass Wohnraum über Geschäftsräumen problemlos möglich ist.

Übrigens plant Edeka genau so ein Projekt in Griesheim mit der hier sicherlich allen bekannten Investorengruppe Biskupek Scheinert Moog. Wir können schlecht auf der einen Seite Verdichtung fordern, und dann so eine offensichtliche Gelegenheit zum Schaffen von Wohnraum auslassen.

Ebenso fehlt eine andere Selbstverständlichkeit in der Planung: Die Möglichkeit E-Autos beim Einkaufen zu laden. Wir haben im Bauauschuss ausführlich gehört, wieso dies schwierig und kompliziert wäre. Aber auch hier gilt: Andere Edeka-Fillialen haben damit kein Problem. Und auch hier in Kelsterbach kann man beim Aldi wären dem Einkaufen Strom tanken.

Immerhin wird wenigstens eine weitere Selbstverständlichkeit umgesetzt: Die Begrünung des Daches. Und auch für Fahrräder wird es viele Stellplätze geben, die sogar für Lastenräder geeignet sind.

Um es nochmal zu betonen: Wir begrüßen den Neubau des Markts. Aber wir hätten uns gewünscht, dass dabei eine zeitgemäße und fortschrittliche städtebauliche Entwicklung zum Einsatz gekommen wäre. Kelsterbach kann mehr.