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Ein gelungener Wahlkampfabschluss

Die WiK bedankte sich und die Kelsterbacher durften schon wieder wählen. Diesmal zwischen frischen Waffeln, türkischen Spezialitäten und Kuchen.

Am 1. April, dem Freitag nach der Wahl, war die WiK abermals auf dem Kelsterbacher Wochenmarkt vertreten. Mancher Marktbesucher wunderte sich über die Präsenz der Wählerinitiative nach dem Wahlkampf. „Wir bedanken uns für die 21,26 %, die wir bei der Kommunalwahl erreicht haben.“, wurden Nachfrager aufgeklärt.

Nicht wenige Marktbesucher nahmen eine kurze Kaffepause zum Anlass, sich die ausgestellten Wahlergebnisse genauer anzuschauen. „Und wie geht es denn jetzt weiter?“, wollten einige wissen. Bruno Zecha gab klar zu verstehen, dass die WiK flexibel bleiben will und keine Koalitionen eingehen möchte: “Durch wechselnde Mehrheiten im Parlament kann erreicht werden, dass die guten Ideen, egal von welcher Partei eingebracht, eine echte Chance auf Umsetzung haben. Zum Wohle der Bürger und Kelsterbachs.“

Die WiK erbaute sich an den Glückwünschen der Kelsterbacher und genoss den gelungenen Abschluss des Wahlkampfes. Freudig überrascht über den großen Zuspruch zeigte sich Eleonore Wagner: „Uns haben einige Leute gratuliert und Respekt ausgesprochen von denen wir es gar nicht erwartet hätten. Das zeigt uns dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Und wieder wird Wald fallen!

Dieses Mal nicht für den Flughafen, sondern für das ortsansässige Sand- und Kieswerk Mitteldorf in der Häfnerschneise.

Vorgesehen sind zunächst ca. 10 ha. im Südosten des heutigen Abbaues. Dort liegen hochwertige Kiesvorkommen, welche den in Kürze ausgeschöpften Abbau ersetzen sollen. Die Zustimmung der Stadt Kelsterbach für diese Maßnahme erging gegen die Stimme der WIK. Hessenforst in Darmstadt hat zur Auflage gemacht, dass nach der Ausbeutung die entstandene Grube wieder verfüllt und aufgeforstet werden muss. Die gleiche Auflage wurde offensichtlich für die jetzt noch offene Wasserfläche im Stammwerk erteilt.

Die WIK kann eine solche Entscheidung nicht nachvollziehen, zumal dort eine der höchst seltenen Kolonien der Uferschwalben vorkommt, dort nistet und sich bemerkenswerter Weise sehr wohl fühlt. Diese Tiere sind strengstens geschützt und stehen deshalb auch auf der ROTEN Liste gefährdeter, oder vom Aussterben bedrohter Arten. In ganz Hessen gibt es nur noch sehr wenige Brutkolonien dieser seltenen Vögel. Nach Auskunft der Fa. Mitteldorf gibt es zur Zeit allerdings nicht genügend Verfüll- und Aufschüttmaterial, so dass den Tieren zunächst noch eine Überlebensfrist bleibt.

Für die WIK geht es allerdings nicht nur um die seltenen Vögel, sondern auch um den in der Nachbarschaft der neuen Schürfstelle noch stehenden Hochwald. Hier gibt es Mischwald von z.T. über 100 Jahren Alter und mit einer sehr guten Durchmischung einheimischer Baumarten. Diese Abteilung ist nach Eröffnen der neuen Grube hochgradig windbruchgefährdet. Allerdings stellt die WIK fest, dass erneut wirtschaftliche Interessen die Oberhand über notwendigen Natur- und Artenschutz gewinnen werden. Die Wähleriniative gibt aber die Hoffnung nicht auf, dass sich die obere Naturschutzbehörde und Hessenforst dieser Thematik annehmen werden.

Viel Lärm um Nichts?

Das Gegenteil scheint der Fall zu sein beim allseitigen Protest bezogen auf die künftigen An- und Abflugrouten vom Frankfurter Flughafen nach Inbetriebnahme der Nordwestbahn im Kelsterbacher Wald im kommenden Herbst.

Insbesondere unser Nachbarland Rheinland-Pfalz vertreten durch den Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) und seinem Kabinett protestiert gegen mögliche Überflüge von Mainz und Umgebung und damit gegen mehr Lärm. Dabei knausert er nicht mit Vorschlägen wie der künftige Lärm dort bleibt wo er erzeugt wird. Unter anderem ist ein Gutachten in der Diskussion, welches vorsieht Abflüge u.a. auch über den Industriepark Höchst abzuführen.

Die Brisanz, dass dort die Ticona in Kürze in Betrieb genommen wird, scheint hier keine Rolle mehr zu spielen. Es sei hier daran erinnert, dass dieser gemäss den Seveso-Richtlinien hochgefährliche Betrieb in der Vergangenheit im Kelsterbacher Wald angesiedelt wurde, um eine Gefährdung der Menschen im Umfeld des Industrieparks auszuschließen oder zu minimieren. Sollte dieses Gutachten zum Erfolg führen, wäre Kelsterbach die am meisten betroffene Stadt.

Es erstaunt deshalb umso mehr, dass es hier von Seiten der Kelsterbacher Stadtführung noch keine ersichtliche Stellungnahme gibt, zumal Bürgermeister Ockel in den entsprechenden Lärmschutzgremien aktiv die Kelsterbacher Interessen vertritt. In einer Sendung von HR4 kam Anfang der Woche auch zu Sprache, dass die Anflugwinkel aus der Nordwestrichtung auf die neue Landebahn erneut geändert worden sind und damit für Kelsterbach und die Untermaingemeinden mit erhöhten Lärmwerten zu rechnen sein wird.

Greenwashing

Pressemitteilung der Wählerinitiative Kelsterbach (WIK)

Kelsterbach, 18.02.2011

Vor kurzem ließ sich der FRAPORT Vorstand im Fernsehen wieder einmal als Umweltengel feiern, dieses anlässlich einer Wiederaufforstung bei Riedstadt als Ersatz für abgeholzten Kelsterbacher Wald. Dabei fordert man gleichzeitig ein, dass nunmehr das Gerede über Naturzerstörung durch FRAPORT endlich aufhören müsse! Man spricht von der Nachhaltigkeit der Geschäftspolitik, welche der Region Arbeitsplätze und Wohlstand beschere. Welch ein Hohn, schließlich ist das, was man den Kelsterbachern und der Region angetan hat, die perfekte Nachhaltigkeit an Naturzerstörung.

Den Menschen hier nutzt eine Wiederaufforstung im südhessischen Ried überhaupt nichts, zumal die Bäumchen erst einmal ca. 100 Jahre alt werden müssen um wieder Wald genannt zu werden! FRAPORT betreibt nichts anderes als “GREENWASHING“.

Gewisse Aussagen des Lufthansa Vorstandes passen so gar nicht in das Wunschbild der Verantwortlichen bei der Hessischen Landesregierung und der FRAPORT. Beispiel A380 Halle: hier hat der 11.Senat des VGH in Kassel entschieden, dass diese außerhalb der Flughafen Grenzen gebaut werden darf. Der Wald wurde gerodet, dann wurde verkündet, die Halle werde leider nur noch halb so groß! Beispiel neue Nordwestbahn im Kelsterbacher Wald: der gleiche Senat des VGH in Kassel hat die Rodung des Kelsterbacher Waldes verfügt und damit den Bau der neuen Landebahn ermöglicht. Nunmehr vernimmt man aus der Vorstandsetage der LH im Hess. Rundfunk den Kommentar, dass man es überhaupt nicht einsehe eine Finanzierung dieser Landebahn mitzutragen, zumal die Deutsche Lufthansa diese überhaupt nicht benötige!!

Ja was denn nun? Waren es Falschaussagen oder Verschweigen von Tatsachen vor dem 11.Senat des VGH? Dieser hätte in Kenntnis dieser Neuigkeiten womöglich anders geurteilt oder urteilen müssen!

Beispiel Arbeitsplätze: die vom nunmehr zurückgetretenen MP Koch verkündeten ca.100.000 neue Arbeitsplätze durch den Ausbau sind in weite Fernen gerückt. Die Krise im internationalen Flugverkehr ist noch lange nicht zu Ende und ewiges Wachstum widerspricht jeglichen Naturgesetzen.

Man „wäscht also weiter Grün“ in der Hoffnung dass die gebeutelten Menschen der Region diesen Größenwahn schon schlucken werden.