Neue Kita nur mit Ausnahmegenehmigung

Eine neue Kita im Hasenpfad ist beschlossen. Alternativen wurden nicht erwogen. Magistrat beantwortet Anfrage der Wählerinitiative Kelsterbach.

Der Neubau einer Kindertagesstätte im Hasenpfad wurde in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung gegen die Stimmen der Wählerinitiative beschlossen. Die WIK fürchtet weiterhin um die Aufenthaltsqualität in dem Wohngebiet nahe der Landebahn Nordwest. Nun hat der Magistrat unsere Anfrage beantwortet, bei der es um Defizite in der Kita-Bedarfsplanung, die Lärm- und Luftverschmutzung im Hasenpfad und die Prüfung weiterer alternativen Standorte ging.

Die Stadt hatte Anfang des Jahres überraschend einen hohen Bedarf an zusätzlichen Krippen- und Kindergartenplätzen festgestellt. Hinweise darauf, dass der Fehlbedarf früher hätte erkannt werden können, entkräften die Magistratsantworten nicht.

Zur Lärmbelastung und Luftverschmutzung wird ausführlicher Stellung bezogen. So ist der Neubau einer Kita in der Lärmschutzzone so nahe am Flughafen eigentlich nicht erlaubt. Mit Hinweis, dass dies die „einzig realistische Möglichkeit“ sei, hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung beantragt.

Was die Geruchsimmissionen im Hasenpfad angeht, bestätigt der Magistrat, dass die Prognosen 2020 des Planfeststellungsbeschlusses bereits jetzt erreicht sind. Demnach können schädliche Umwelteinwirkungen nicht mehr ausgeschlossen werden. Weitere Untersuchungen wurden ebenfalls durchgeführt, doch zielten diese nicht auf Flughafen-spezifische Schadstoffe ab.

Auf unsere Fragen nach weiteren möglichen Standorten für eine neue Kita oder anderen Trägern geht der Magistrat erst gar nicht weiter ein. Um den dringenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu erfüllen, ist lediglich die Erweiterung der Friedensgemeinde in Betracht gezogen worden. Andere Ideen oder Alternativen hat es offenbar nicht gegeben.

Die relativ große Entfernung der geplanten Kita im Hasenpfad zu den Neubaugebieten Enka und Länger Weg – auch dies scheint den Magistrat nicht weiter zu stören. Die Kinder würden ohnehin mit dem Auto gebracht, heißt es lapidar. Dass eine wohnortnahe Versorgung vielleicht helfen könnte zusätzlichen innerörtlichen Autoverkehr zu vermeiden, auf diesen Gedanken ist anscheinend noch niemand gekommen.

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