Anfrage zu bezahlbarem Wohnraum in Kelsterbach

Kelsterbach galt traditionell als Hochburg für sozial geförderten und bezahlbaren Wohnraum. Ein Erbe sozialdemokratischer Politik. Aber ist das immer noch so? Es kursieren unterschiedliche Zahlen und zudem gibt es keine Langzeitbetrachtung.

Die Wählerinitiative Kelsterbach begrüßt ausdrücklich die Schaffung von qualitativ hochwertigem, bezahlbarem Wohnraum in der Rüsselsheimer Straße, wie sie die Nassauische Heimstätte (NH) im vergangenen Herbst angekündigt hat. Die Wohnsituation in den seit Jahrzehnten von der NH nicht modernisierten Wohnungen ist unbestreitbar nicht mehr zeitgemäß. Die von der WIK geforderte verbindliche Quote von sozial gefördertem Wohnraum als Ergänzung zu dem geplanten Wohnraum für
mittlere Einkommen wurde von der SPD mit der Begründung abgelehnt, dass für den sozialen Wohnungsbau bereits genug getan werde.

Das Frankfurter Amt für Wohnungswesen hat kürzlich Zahlen veröffentlicht, nach denen die Zahl der Sozialwohnungen in Frankfurt seit 1989 um 62% zurückgegangen ist (von 69.105 im Jahr 1989 auf 26.190 im Jahr 2016). Gleichzeitig steigt die Zahl der sozial unterstützungsbedürftigen Haushalte kontinuierlich an.

In Bezug auf die Wohnraum-Situation in Kelsterbach stellt die WIK folgende Fragen an den Magistrat:

  1. Wie hat sich die absolute Zahl der sozial geförderten Mietwohnungen in den vergangenen 30 Jahren entwickelt (bitte mit jährlicher Aufstellung/Grafik zum Stichtag 31.12)?
  2. Prognose: Wie wird sich der Sozialwohnungsbestand nach dem heutigen Stand durch Auslaufen von Belegrechten, Sozialbindung, Neubauten, etc. in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln (bitte mit jährlicher Aufstellung/Grafik zum Stichtag 31.12)?
  3. Auf welche Träger/Eigentümer verteilt sich der Bestand an Sozialwohnungen?
  4. Wie hat sich die Zahl an städtischen Wohnungen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?
  5. Wie hat sich die Zahl der Wohnungssuchenden bzw. der auf Wohnungszuteilungen wartenden Menschen in den letzten zehn Jahren entwickelt?
  6. Wie lange haben registrierte Wohnungssuchende durchschnittlich auf eine Wohnungszuteilung gewartet?
  7. Welche Erkenntnisse hat der Magistrat über fehlbelegte Sozialwohnungen? Wie viele Wohnungen sind fehlbelegt und seit wann und in welcher Form wird die Fehlbelegungsabgabe angewandt?
  8. Wie beurteilt der Magistrat den Wohnungsmarkt in Kelsterbach hinsichtlich der Entwicklung von Mietwohnungen in Korrelation zur wirtschaftlichen und Einkommensentwicklung der Bevölkerung?
  9. Beim Neubauprojekt der Nassauischen Heimstätte in der Rüsselsheimer Straße sind Zuschüsse von Seiten der Stadt für den Bau von Wohnungen geplant.
    9 a) Wie viele Wohnungen sollen bezuschusst werden?
    9 b) Welche Höhe sollen die Zuschüsse pro Wohnungen haben?
    9 c) Werden ausschließlich sozial geförderte Wohnungen bezuschusst?
    9 d) Welche Laufzeit werden die erworbenen Belegrechte haben?
    9 e) Wann wird die Bezuschussung in welcher Gesamthöhe fällig?

Wir veröffentlichen die Antwort des Magistrats hier, sobald diese eintreffen.