Der Haushalt der Stadt Kelsterbach ist in hohem Maße von den Einnahmen der Gewerbesteuer abhängig. Große Gewerbesteuerzahler, wie früher die Enka und die Ticona sind weggefallen. Letztere verlagerte ihren Betrieb wegen des Baus der Landebahn Nordwest. Fraport zahlte dafür 670 Millionen Euro.
Seit dem Wegfall der Großzahler ist der Kelsterbacher Haushalt prekär. Die früher reichlichen Rücklagen sind weitgehend aufgebraucht und die Stadt hält sich mit dem Verkauf eigener Grundstücke über Wasser.
Mehr Gewerbe muss also her. Welche Strategie die regierende SPD dabei verfolgt, kann man nur erahnen. Große Gewerbegebiete wurden ausgewiesen. Das Mönchhofgelände, sowie das Gewerbegebiet Staudenäcker entwickeln sich. Im Taubengrund sowie auf dem ehemaligen Ticona-Gelände sind noch Flächen frei.
Doch welches Gewerbe siedelt sich hier an? Und was bringt es der Stadt an Steuereinnahmen? Diese Fragen sollen mit unserer Anfrage zur Entwicklung der Gewerbesteuer, unterteilt nach Gewerbegebieten, beantwortet werden.
Antworten der Stadt
Zur Stadtverordnetenversammlung am 23.09.2019 hat die Stadt unsere Anfrage mit einer Bearbeitungszeit von einem halben Jahr beantwortet. In den PDFs sind die Angaben zu finden wieviel Gewerbe- und Grundsteuer in den jeweiligen Gewerbegebieten gezahlt wurde.
Leider wurden „Flughafen“ und „restliches Stadtgebiet“ in einen Topf geworfen, so dass nicht transparent wird wie die zahlreichen übers Stadtgebiet verteilten Firmen an den Steuereinnahmen teilhaben. Bürgermeister Ockel gab hierzu als Begründung das Steuergeheimnis an.
Aufällig sind hohe Gewerbesteuereinnahmen 2018 im Gewerbegebiet Am Weiher/Staudenäcker. Hierbei handelt es sich laut Bürgermeister um Nachzahlungen aus früheren Jahren eines Unternehmens.