Leiser wird’s nicht

Die Lärmschutzwände an der Bahn sind fertig. Von einer Reduzierung des Lärms merkt man aber nichts. Eine kleine Geschichte darüber warum es so ist, wie es ist.

Schön ist das auch nicht. Lärmschutzwände in der Bahnstraße.

Okay, niemand läuft mit einem Lärmmessgerät durch die Gegend, so dass man es ganz exakt sagen könnte. Aber nach der Fertigstellung der Lärmschutzwände an der Bahn macht sich das Gefühl breit, dass es kein bisschen leiser geworden ist.

Das Interessante daran ist: Auch die Bahn benutzt keine Messgeräte, denn der Lärm wird nicht gemessen, sondern berechnet. Dabei kann sich die Bahn auf die gültige Gesetzeslage berufen. Das geht nämlich nach der „Schall 03„, einer Verordnung, die speziell für die Beurteilung von Bahn-Lärm geschaffen wurde. Damit dürfen offiziell die Schall-Werte klein gerechnet werden.

Wir hatten von Anfang an Zweifel, ob der versprochene Lärmschutz funktionieren würde. Denn wir haben in Kelsterbach eine spezielle Situation: Vier Gleise, unterschiedliche Höhenlagen, schallreflektierende Spundwände. Deswegen versuchten wir im Jahr 2014 die Stadt dazu zu bringen mehr Einfluss auf die Planung zu nehmen. Das wurde mit der damaligen SPD/FW-Mehrheit abgelehnt.

Jetzt sind die Lärmwände gebaut und es ist nicht anzunehmen, dass daran noch etwas geändert wird. Es ist wie bei allen Bauprojekten. Die Planungen finden Jahre im Voraus statt und solange es noch Theorie ist, interessieren sich nur wenige. Wenn die Bagger anrollen, ist es zu spät.

Was zukünftige Bauprojekte (wie zum Beispiel die Regionaltangente West) angeht, können wir nur empfehlen: Bleiben Sie am Ball, informieren Sie sich und engagieren Sie sich. Zum Beispiel bei der WIK.